Grassilage

Grassilage in der deutschen Landwirtschaft

Die Grassilage wird aus Wiesen- und Ackergras hergestellt. Besondere Bedeutung hat sie als Grundfutter in der deutschen Rinderzucht sowie als Rohstoff für Biogasanlagen. Geerntet wird grundsätzlich der Aufwuchs stark bewirtschafteter Wiesen, allerdings können auch spezielle Gräser für die Herstellung von Grassilage kultiviert werden. Je nach Anbauart unterscheiden sich auch die Inhaltsstoffe der Grassilage.

Ernte und Erzeugung

Wird der Aufwuchs von bewirtschafteten Wiesen für die Herstellung der Silage genutzt, so hat dies den Vorteil, dass die geernteten Gräser Biomasse sämtlicher Pflanzen enthalten, die auf den bewirtschafteten Grünflächen wachsen. Demgegenüber ist es möglich, die Inhaltsstoffe der Silage wesentlich genauer zu bestimmen, indem bestimmte Ackergrassorten gezielt angebaut werden. Dabei ist es einerseits möglich, nur bestimmte Grasarten anzubauen. Besonders weit verbreitet ist bei diesen Monokulturen etwa das Deutsche Weidelgras. Andererseits können auch Artenmischungen, etwa das Landsberger Gemenge angebaut werden.

Kuhfutter & Milchkuhfütterung

Für die Ernte wird das Gras zunächst gemäht und direkt auf der bewirtschafteten Fläche zur Trocknung abgelegt. Sobald eine Trockenmasse von 35 bis 40 Prozent erreicht wurde, wird die Ernte mit einem Feldhäcksler oder Ladewagen eingebracht und zum Silo transportiert. Dort wird die Ernte mit Hilfe einer Kunststofffolie luftdicht verschlossen und eingelagert. Der Sauerstoffmangel führt in Kombination mit dem Restzucker der Gräser zu einem Gärungsprozess. Je nach Qualität der Silage enthält die Grassilage am Ende einen möglichst geringen Anteil von Essigsäure, dem sogenannten Acetat. Dies gilt zumindest für den Einsatz der Silage als Grundfutter für Wiederkäuer, da das Acetat zu geringerer Futteraufnahme durch die Tiere führt. Bei der Silierung von Gräsern für Biogasanlagen kommt es dagegen auf einen möglichst hohen Acetatwert an. Alternativ zum Silo kann das Gras auch in sogenannten Silagebällen siliert werden. Dabei wird die Ernte mit Ballpressen verdichtet und ebenfalls luftdicht mit einer Folie verschlossen.

Die Nutzung von Grassilage

Die Silage aus Gräsern gehört zu den Grundfuttermitteln in der deutschen Landwirtschaft. Sie kommt vor allem bei der Fütterung von Mastbullen zum Einsatz, eignet sich aber auch als Grundfutter für Pferde. Allerdings profitieren vor allem Wiederkäuer vom Einsatz der Silage, da diese dazu in der Lage sind, sämtliche in der Silage enthaltenen Nährstoffe umzusetzen. Die Nährstoffe in der Silage setzen sich zu einem erheblichen Teil aus langfaserigen Elementen zusammen, die nur von Wiederkäuern verdaut werden können.

Ähnlich wie die Maissilage werden auch Grassilagen als Rohstoff in Biogasanlagen genutzt. Während die Maissilage jedoch in der Regel als hauptsächlicher Rohstoff genutzt wird, kommt sie eher in Kombination mit anderen Rohstoffen zum Einsatz. Insgesamt macht sie nur einen Anteil von 9% der in deutschen Biogasanlagen verwendeten Rohstoffe aus. Dies liegt vor allem an dem hohen Anteil von langfaserigen Elementen, die nur von speziell dafür vorgesehenen Biogasanlagen umgesetzt werden können.