Silagequalität

Was zeichnet eine gute Silagequalität aus?

Eine gute Silagequalität ist die Voraussetzung für eine optimale und effektive Tierfütterung. Vor allem verschiedene Silierungsfehler können in der Praxis zu einer Verschlechterung der Futteraufnahme und damit höheren Kosten beziehungsweise geringeren Gewinnen des Landwirts führen. Es ist deshalb empfehlenswert, die Qualität der Silage anhand bestimmter Zielwerte zu überprüfen und die möglichen Fehlerquellen so früh wie möglich zu beseitigen.

Mögliche Fehlerquellen

Die Silierung von Mais oder Gräsern ist ein komplizierter und langwieriger biologisch-chemischer Prozess, der Fehlern viel Spielraum bietet. Insbesondere bei der Herstellung von Gassilage kann bereits die Auswahl der kultivierten Gräser und die Ernte von mangelhaft bewirtschafteten Wiesen zu einer schlechten Silage führen. Doch selbst die besten Rohstoffe garantieren noch keine hohe Silagequalität, wenn Fehler bei der eigentlichen Silierung gemacht werden. Hier kann es vor allem zu Fehlern bei der luftdichten Abdeckung der Trockenmasse kommen. Dringt zu viel Sauerstoff in das Silo ein, wird Essigsäure produziert. Dieses sogenannte Acetat verändert des Geschmack der Silage und wird von den Tieren häufiger abgelehnt.

Kuhfutter & Milchkuhfütterung

Vor allem in der Kälberaufzucht kann eine niedrige Silagequalität deshalb dazu führen, dass das Wachstumspotenzial der Tiere nicht vollständig ausgenutzt werden kann. Eine weitere Fehlerquelle ist die Wahl der richtigen Häcksellänge. Hier müssen die Landwirte meist einen Kompromiss zwischen technischen Anforderungen und der Qualität des Tierfutters finden. So gilt unter dem Gesichtspunkt der Tierernährung eine Häcksellänge von 15 bis 20 Millimeter als optimal. Diese Partikelgröße lässt sich jedoch wesentlich schwerer silieren als kürzere Häcksellängen. Je größer die Häcksellänge, desto schwerer wird es insbesondere, die Silage luftdicht zu verschließen. Kleinere Partikel haben aber wiederum eine geringere Strukturwirkung, auf die es bei der Fütterung mit Silagen gerade ankommt.

Orientierung an Zielgrößen

In vielen Betrieben haben sich wissenschaftlich definierte Zielgrößen zur Beurteilung der Silagequalität durchgesetzt. Diese gehen von den optimalen Werten in der Milch- und Mastzucht aus und definieren verschiedene Parameter einer guten Silage. So sollte die Trockenmasse einer Grassilage etwa bei 30 bis 40 Prozent liegen und einen Rohfaseranteil von bis zu 25 Prozent haben. Zu beachten ist allerdings, dass diese Zielwerte lediglich grobe Richtwerte sind und keine absolute Aussage über die Silagequalität geben sollen.

Alternativ ist es auch möglich, das Tierverhalten genau zu beobachten und das Vorgehen bei der Silierung entsprechend zu ändern. Verringerte Nahrungsaufnahmen und Wachstumseinbrüche können etwa auf eine nicht ausreichend luftdichte Silierung zurückzuführen sein. Besonders effektiv ist in der Praxis eine Kombination beider Methoden. Mit einer umfassenden Analyse der Parameter einerseits und einem effektiven Controlling der Tierfütterung andererseits kann eine möglichst hohe Qualität der Silage effektiv festgestellt und gewährleistet werden.