Maissilage

Maissilage als Grundfutter

Die Maissilage gehört zu den Grundfuttermitteln für Wiederkäuer in der deutschen Landwirtschaft. Primär wird die Silage aus der Maispflanze dabei in der Kälberaufzucht und der Mastbullenfütterung eingesetzt, allerdings wird sie als sogenannter Corn-Cob-Mix auch in der Schweinemast verwendet. Neben der Verwendung als Futtermittel dient die Maissilage zusätzlich als Rohstoff zur Biogasherstellung.

Ernte und Erzeugung

Die Silage wird aus dem überirdischen Teil der Maispflanze hergestellt. Grundsätzlich werden die Maispflanzen dabei im September zum Beginn der Mehlreife mit einem Feldhäcksler abgeerntet und zerkleinert. Da Rinder nicht dazu in der Lage sind, unzerkleinerte Maiskörner aufzuschließen und diese unverdaut wieder ausscheiden, werden die Maiskörner mittels eines Corn Crackers zerquetscht. Anschließend wird die Ernte in Fahrsilos eingebracht und luftdicht verschlossen. Dies verhindert den Abbau der Nährstoffe durch Pilze und Bakterien. Durch den Mangel an Sauerstoff einerseits und den Restzucker der Maispflanzen andererseits kommt es im Silo zu einem Milchsäuregärungsprozess. Dieser macht die Silage langfristig haltbar. Das versehentliche Eindringen von Sauerstoff und ein zu hoher Feuchtgehalt der Pflanzenmasse können jedoch zu einer Essigsäuregärung führen. Das dann in der Silage enthaltene Acetat verringert die Schmackhaftigkeit des Futtermittels für das Vieh und kann zu verringerter Futteraufnahme führen.

Kuhfutter & Milchkuhfütterung

Für die Verfütterung an Rinder ist also ein möglichst niedriger Acetatwert und ein möglichst hoher Lactatwert anzustreben. Umgekehrt wird bei der Silierung von Energiemais für die Herstellung von Biogas ein möglichst hoher Acetatwert beabsichtigt. In diesem Zusammenhang ist die Essigsäuregärung also kein unerwünschtes Risiko, sondern das eigentliche Ziel der Silierung. Die essigsäurereiche Silage kann in den Biogasanlagen leichter umgesetzt werden als das Lactat. Der optimale Erzeugungsprozess hängt deshalb direkt mit dem Verwendungszweck der Maissilage zusammen.

Nutzung als Grundfuttermittel

Vor allem die deutsche Rinderzucht setzt stark auf Maissilage als Grundfuttermittel. Der Grund dafür liegt im komplexen Magensystem von Rindern. Dieses erlaubt es den Tieren nicht nur, die Nährstoffe in den Maiskörnern zu verwerten, auch die für andere Tiere oft nur schwer oder überhaupt nicht verdaulichen Faserstoffe aus der Maispflanze selbst können aufgeschlossen und umgesetzt werden. Darüber hinaus ist eine optimale bearbeitete Silage für die Tiere sehr schmackhaft, was vor allem in der Mastbullenfütterung zu hoher Futteraufnahme beiträgt.

Als Schweinemastfutter ist die Silage aus der gesamten Maispflanze grundsätzlich nicht geeignet. Im Gegensatz zu Rindern können Schweine die Faserstoffe der Maispflanze nicht verwerten, dieser Bestandteil der Silage ist für Schweine also unverdaulich. In der Schweinezucht kommt deshalb eine besondere Form der Maissilage zum Einsatz, der sogenannte Corn-Cob-Mix. Diese Silage besteht ausschließlich aus Maiskörnern. Die Nährstoffe in der Silage kommen also direkt von den Maiskörnern, nicht von den Blättern der Maispflanze.