Getreidequalität

Höhere Gewinne durch gute Getreidequalität

Die Getreidequalität ist einer der Faktoren, mit denen Tierzüchter Einfluss auf die optimale Haltung von Nutztieren nehmen können. Die Verwendung von hochwertigem Getreide spart Geld, da die Futtermittel effektiver eingesetzt werden können. Außerdem reduziert eine gute Futterqualität insbesondere in der Schweinezucht den Stress für die Tiere und beugt damit Kannibalismus vor, wodurch die Landwirte in Zukunft auf eine Ringelschwanz-Prämie hoffen können. Egal, ob das Getreide selbst angebaut oder auf dem Markt gekauft wird, sollten deshalb die verschiedenen Merkmale berücksichtigt werden, die eine gute Getreidequalität ausmachen.

Gewährleistung einer guten Getreidequalität

Um Getreide mit möglichst hoher Qualität zu ernten, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Diese beginnen bei der Beschaffenheit und Bearbeitung des Bodens und reichen über eine gute Sortenwahl bis hin zur Verwendung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln. Allerdings gibt es auch eine Reihe von Faktoren, auf die der Landwirt keinen Einfluss hat. Dazu gehören vor allem die klimatischen Bedingungen im Anbaugebiet. Es ist jedoch durchaus möglich, das angebaute Getreide diesen von außen vorgegebenen Bedingungen zumindest anzupassen. Hierfür ist eine gute Sortenwahl unerlässlich. Es reicht also keinesfalls aus, sich für eine bestimmte Getreideart zu entscheiden. Zusätzlich muss auch die optimale Sorte ausgewählt werden, da es innerhalb dieser Getreidesorten teilweise erhebliche Unterschiede gibt. So verfügen Hybridroggen und Populationsroggen über eine deutlich bessere Fallzahlstabilität als andere Sorten.

Schweinemast & Schweinefütterung

Unter der Fallzahl wird dabei eine objektive Größe zur Berechnung der Getreidequalität verstanden. Sie beschreibt die Zeit, die ein normierter Stab benötigt, um durch einen Stärkekleister aus Mehl und Wasser hindurchzufallen. Je höher beziehungsweise länger die Fallzahl, desto besser ist die Backfähigkeit des angebauten Getreides. Eine hohe Fallzahl spielt jedoch auch in der Tierfütterung eine wichtige Rolle, da sie vor allem vom Stärkeanteil abhängt. Und gerade in der Kälberfütterung ist ein hoher Stärkeanteil besonders wichtig, gleiches gilt für die Milchkuh.

Ganz ohne Chemie geht es nicht

Für eine gute Qualität des Getreides ist es aber nicht ausreichend, in einzelnen Proben auf gute Fallzahlen zu kommen. Vielmehr dürfen keine Schwankungen in den Fallzahlen auftreten. Die gleichbleibende Qualität wird dabei als Fallzahlstabilität bezeichnet und gilt als wichtiges Qualitätsmerkmal für Getreide. Gefährdet wird diese Stabilität vor allem durch Getreidekrankheiten. Um deren Auftreten zu vermeiden, werden in der Regel chemische Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Dabei erhöht eine zu geringe Dosis das Auftreten dieser Krankheiten, während zu viel Chemie den Wachstumsprozess stören und die Qualität senken kann. Für die Landwirte kommt es also darauf an, ein gesundes Verhältnis zwischen der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln einerseits und ökologischem Anbau andererseits zu finden.

Hierbei ist es hilfreich, bereits bei der Auswahl und der Bearbeitung des Anbaugebietes auf optimale Bedingungen zu achten. Auch eine gute Sortenwahl kann die Abhängigkeit von Pflanzenschutzmittel deutlich reduzieren. Seit heimische Eiweißfuttermittel aufgrund der anziehenden Preise für importiertes Soja immer beliebter werden, verbessern sich auch die Absatzmöglichkeiten für lokal angebautes Getreide. Zwar ist es für die Landwirte deshalb verlockend, ihre Hektolitergewichte zu maximieren, indem sie mehr Getreide mit geringerer Qualität anbauen. Grundsätzlich werden durch hochwertiges Getreide jedoch höhere Verkaufserlöse erzielt. Die Getreidequalität sollte deshalb stets das Hauptkriterium beim Anbau von heimischen Getreidesorten sein.