Mastschweinehaltung | Gibt es eine tiergerechte Mastschweinehaltung?

Das Bild der Mastschweinehaltung ist in Deutschland vor allem durch die besonders tiergerechte Massentierhaltung geprägt. Anders lässt sich der enorme Bedarf an Schweinefleisch in Deutschland auch kaum decken, so befinden sich hierzulande regelmäßig 28 Millionen Schweine in den entsprechenden Zuchtbetrieben. Dass es auch anders geht, zeigen die Betriebe, die sich einer artgerechten Haltung verschrieben haben und sich damit durchaus erfolgreich auf dem Markt behaupten können.

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Wie das Tierwohl die Profitabilität beeinflusst

Die Massentierhaltung hat viele Nachteile für die Tiere. Schweine sind von Natur her sehr reinliche Tiere, die großen Wert auf Hygiene legen. Artgerecht gehaltene Schweine säubern sich zum Beispiel gegenseitig, indem sie mit Ihrem Rüssel den Körper des Gegenübers abreiben. Außerdem leben sie in freier Wildbahn ihren Forschungsdrang aus und durchwühlen das Erdreich auf der Suche nach Pilzen und Wurzeln. Beide Verhaltensweisen werden in der Massentierhaltung stark eingeschränkt oder sogar ganz unterdrückt. Das resultiert in Stress für die Tiere und einem schlechteren Immunsystem.

Für die Landwirte in der Massentierhaltung hat das den Nachteil, dass sie hohe Tierverluste in Kauf nehmen müssen. Dieser Nachteil lässt sich nur dadurch ausgleichen, dass die Masse gegenüber der Qualität der Tierhaltung noch stärker in der Vordergrund tritt. Welche Auswirkungen das auf das Tierwohl hat, liegt auf der Hand. Galt die alternative Mastschweinezucht, die vor allem Wert auf Tiergesundheit und eine artgerechte Haltung legt, vor wenigen Jahren noch als äußerst unprofitabel, hat sich dies in der jüngeren Vergangenheit deutlich geändert. Die artgerechten Haltemethoden führen zu gesünderen Tieren mit guten Tageszunahmen. Und da sich auch das Bewusstsein bei den Verbrauchern immer mehr ändert, sind viele Kunden bereit, einen höheren Preis für ihr Fleisch zu bezahlen, wenn es von glücklichen und gesunden Tieren stammt.

Die verschiedenen Haltesysteme

In der Massentierhaltung werden vor allem Haltesysteme eingesetzt, welche die Bewegungsfreiheit der Tiere stark beschränken. Dazu gehören zum Beispiel der sogenannte Kastenstand. Eine Art Käfig, in dem das Tier keinen Platz hat, um sich auch nur umzudrehen. Eine artgerechte Alternative zu dieser Haltungsmethode stellt die Gruppenhaltung dar, die auf vielen alternativen Betrieben praktiziert wird. Hierbei haben die Tiere ungehinderten Ausgang ins freie und können sich zum Fressen selbst zu den Futterstellen begeben. Diese Fütterungstechnik hat den Vorteil, dass die Futteraufnahme durch den natürlichen Bedarf bestimmt wird, nicht durch wirtschaftliche Erwägungen und Zwangsernährung.

Letztendlich haben die Erfahrungen mit der alternativen Mastschweinehaltung deutlich gezeigt, dass eine artgerechte Tierhaltung keinesfalls wirtschaftlich unattraktiv sein muss. Mit Erfahrung und Rücksicht auf die Belange des Tieres können die Landwirte die Nachteile der Massentierhaltung verhindern und dennoch eine rentable Mastschweinehaltung führen.