Schweine Füttern

Schweine gesund und umweltschonend füttern

Bei der Fütterung von Schweinen spielen viele Faktoren eine Rolle. Einerseits sollen natürlich in erster Linie die Tiergesundheit und optimale Entwicklung der Schweine gefördert werden. Andererseits spielen auch wirtschaftliche Erwägungen eine Rolle. Denn die Futterkosten machen für die meisten Betriebe den größten Teil der Fixkosten aus. Oft vernachlässigt wird allerdings der ökologische Aspekt.

Dabei kann eine umweltgerechte Futterversorgung der Schweine nicht nur die Umwelt schonen, sondern bringt auch Tier und Landwirt entscheidende Vorteile.

Ein Universalfutter gibt es nicht

Die Beantwortung der Frage nach dem perfekten Schweinefutter ist bereits deshalb schwierig, weil es verschiedene Arten der Schweinezucht gibt. Ferkel, Zuchtsauen und Mastschweine stellen jedoch jeweils unterschiedliche Anforderungen an ihr Futter. Einigkeit besteht aber darüber, dass die wichtigste Lebensphase des Schweins die Ferkelphase ist. Hier werden die Grundlagen für die spätere Entwicklung des Tieres gesetzt und der Landwirt kann in dieser frühen Phase durch die Auswahl des richtigen Futters die entscheidenden Weichen stellen, damit aus den Ferkeln einmal gesunde und leistungsfähige Tiere werden. Ferkel stellen jedoch hohe Ansprüche an Futter und Fütterungstechnik. Durchgesetzt hat sich mittlerweile der Ferkelstarter, der über einen besonders hohen Eiweißanteil verfügt und vor allem in der Aufzucht von Mastschweinen eingesetzt wird. Gerade in der Ferkelphase kann es aber trotz der richtigen Fütterungstechnik zu Problemen kommen. Diese treten insbesondere in der Zeit direkt nach dem Absetzen des Ferkels auf, können in der Regel aber durch eine aufmerksame Beobachtung und eine entsprechende Anpassung des Futters behoben werden.

Schweinemast & Schweinefütterung

Deutlich schwerwiegender ist dagegen oft das Problem des Kannibalismus. Dieses äußert sich dadurch, dass die Tiere sich gegenseitig die Ringelschwänze abbeißen. Einige Landwirte versuchen, dieses Problem durch das Kupieren der Ringelschwänze zu lösen. Neuere Untersuchungen haben aber belegt, dass diese Methode die Verhaltensprobleme der Schweine keinesfalls löst, sondern lediglich verlagert. Hilfreich ist dagegen eine Ferkelhaltung, in der die Tiere möglichst wenig Stress ausgesetzt sind und jederzeit freien Zugang zum Futter haben.

Nicht nur der Umwelt zuliebe

Auch bei erwachsenen Tieren will die Schweinefütterung genau geplant sein. Um Schweine zu füttern, die später als Zuchtsauen selbst Ferkel gebären und aufziehen sollen, sollten Landwirte Futtermittel und Futtertechnik genau auf die jeweiligen Trächtigkeitsphasen abstimmen. Bei Mastschweinen spielen dagegen die Mastphasen die entscheidende Rolle. Insbesondere in der Endmast können durch eine optimale Bestimmung von Futterart und Futtermenge die letzten Prozente im Wachstumspotenzial genutzt werden. Allen Methoden der Schweinefütterung ist aber gemeinsam, dass dabei zwangsläufig Belastungen für die Umwelt entstehen. Vor allem der Ammoniak, der durch die Ausscheidungen der Tiere freigesetzt wird, führt zu einer Verschlechterung der Luft in der unmittelbaren Umgebung der Betriebe.

Doch nicht nur die Nachbarschaft rund um die Betriebe ist von der Umweltbelastung betroffen, am deutlichsten machen sich die Ammoniakrückstände natürlich in der Stallluft selbst bemerkbar. Hierdurch werden der Stress für die Tiere sowie die Häufigkeit von Krankheiten deutlich erhöht. Mit einer optimalen Schweinefütterung und Investitionen in technische Verbesserungen wie hygienische Futtereinrichtungen und Lüftungssysteme können Landwirte Schweine füttern, ohne gleichzeitig eine hohe Ammoniakbelastung der Luft zu produzieren. Hiervon profitieren dann nicht nur die Umwelt, sondern die Tiere und der Betrieb selbst.