Kälber Füttern

Die optimale Fütterung von Kälbern

Bereits in den ersten Lebenstagen beginnt der Prozess der metabolischen Programmierung beim Kalb. In dieser Phase legt die optimale Fütterung also den Grundstein für die spätere Entwicklung des Tiers. Ob das Kalb später mit hohen Tageszunahmen zu einem profitablen Zuchttier werden oder ob es anfällig für Krankheiten sein wird, kann damit durch den Landwirt direkt beeinflusst werden. Das Kälber Füttern ist deshalb die Königsdisziplin in der optimalen Aufzucht von Nutztieren.

Die Milch macht`s

Eine entscheidende Rolle bei der Kälber Fütterung spielt die sogenannte Biestmilch vom Muttertier. Diese versorgt das Kalb bereits früh mit allen Bausteinen, die es zum Aufbau eines funktionierenden Immunsystems benötigt. Wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass Kälber, die bereits früh und ausreichend lange mit Biestmilch in guter Qualität versorgt werden, deutlich weniger anfällig für Krankheiten sind und in der Zucht später auch höhere Tageszunahmen erzielen, als andere Kälber. Um zu gewährleisten, dass die Kälber stets mit der erforderlichen Menge an Biestmilch gefüttert werden können, legen Zuchtbetriebe deshalb einen Vorrat von gefrorener Biestmilch an.

Kälberaufzucht & Kälberfütterung

Der besonderen Bedeutung der Biestmilch für die Entwicklung von Kälbern ist es auch zu verdanken, dass die muttergebundene Kälberaufzucht nach wie vor als die ideale Form der Kälberzucht gilt. Das Füttern der Kälber übernimmt dabei in erster Linie das Muttertier, Landwirte müssen hier nur steuernd einschreiten, wenn es zu Problemen bei der Futteraufnahme kommt. Die muttergebundene Kälberaufzucht hat auch den weiteren Vorteil, dass durch die soziale Bindung zwischen Kalb und Muttertier Stress für beide Tiere vermieden wird.

Kälber Füttern richtig gemacht

Neben dem verbesserten Immunschutz und den geringeren Tierverlusten hat die optimale Fütterung von Kälbern noch den Vorteil, dass die Pansenentwicklung beschleunigt wird. Als Widerkäuer sind Kälber auf ihren Pansen angewiesen, um die Nährstoffe im Futtermittel aufzuspalten und zu verwerten. Je früher der Pansen voll entwickelt ist, desto früher können Kälber auf normales Kuhfutter umgestellt werden und desto schneller wird das Idealgewicht erreicht. Dies führt wiederum dazu, dass ein früheres Erstkalbealter ermöglicht wird. Optimal versorgte Kälber können also früher selbst für Nachwuchs sorgen und leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Wirtschaftlichkeit des Zuchtbetriebes.

Landwirte profitieren jedoch nicht nur von diesen direkten Vermögenszuwächsen. Der Gewinn kann darüber hinaus auch dadurch gesteigert werden, dass gut gefütterte Kälber deutlich geringere Aufzuchtkosten verursachen. Denn gesunde Tiere erfordern weniger Besuche vom Tierarzt und brauchen auch weniger Spezialfuttermittel, die häufig den größten Kostenfaktor in landwirtschaftlichen Betrieben darstellen.