Bullenmast Wirtschaftlichkeit

Rentabilität in der Bullenmast

In der Bullenmast ist die Wirtschaftlichkeit derzeit eines der wichtigsten Themen für Landwirte. Obwohl die sinkenden Schlachtzahlen in den letzten Jahren zu steigenden Preisen geführt haben, wird es für die Schlachtbetriebe zunehmend schwerer, ihre Gewinnmargen mit traditionellen Mitteln stabil zu halten. Neue Techniken, wissenschaftliche Erkenntnisse und Markttrends können jedoch dabei helfen, die Rentabilität der Bullenmast zu erhöhen.

Kostenfaktoren in der Bullenmast

Den größten Anteil an den Kosten der Bullenmast machen nach wie vor die Futtermittel aus. Hier geht die Entwicklung deutlich weg von importiertem Soja und hin zu einheimischen Eiweißfuttermitteln wie Raps. Während vor allem traditionsorientierte Betriebe ihre Futtermittel nach wie vor selbst anmischen oder fertige Mischungen von lokalen Märkten beziehen, nutzen immer mehr Landwirte die Möglichkeit, Futtermittel aus dem Internet zu bestellen. Die Preise in den entsprechenden Onlineshops sind in der Regel selbst bei Berücksichtigung der Lieferkosten deutlich günstiger als die Futterpreise in den herkömmlichen Vertriebswegen.

Bullenmast & Mastbullenfütterung

Doch auch wenn sich Landwirte in der Bullenmast an der Wirtschaftlichkeit orientieren müssen, sollte der Kaufpreis der Futtermittel nicht das alleinige Entscheidungskriterium sein. Letztendlich sorgt erst eine hohe Futterqualität dafür, dass die eingesparten Futterkosten nicht durch erhöhte Ausgaben für die Tiergesundheit aufgezehrt werden. Für die Landwirte wird es deshalb immer wichtiger, ihre Fütterung an neueste wissenschaftliche Erkenntnisse anzupassen, um etwa die Mastzeit optimal auszunutzen und dabei gleichwohl das Wohl der Tiere im Blick zu haben.

Bio als Heilsbringer?

Bio galt in der Bullenmast noch vor wenigen Jahren als für Landwirte äußerst rentabler Trend. Immerhin konnten die Erzeugnisse unter dem Biosiegel an Abnehmer verkauft werden, die für diesen Mehrwert gerne höhere Preise zahlten. Mittlerweile haben aber immer mehr Bio-Betriebe Probleme, die strengen Auflagen der Bioproduktion zu erfüllen. Insbesondere die höheren Stellflächen pro Tier machen in der Praxis Probleme. So müssen die Bio-Landwirte hohe Investitionen für die Pacht neuer Flächen tätigen und haben höhere Betriebsausgaben in Form von Benzinverbrauch für Traktoren und andere landwirtschaftliche Geräte.

Mittlerweile scheint sich deshalb ein Mittelweg zu etablieren, auf dem landwirtschaftliche Betriebe zwar auf das Bio-Siegel verzichten, ihre Produktion aber dennoch nachhaltig gestalten und dabei dennoch die Wirtschaftlichkeit der Bullenmast im Auge haben. Derartige Betriebe können heute ebenfalls von Fördermitteln und höheren Preisen profitieren.